Diego Armando Maradona: “The King of Soccer”
<p><strong>Weniger als einen Monat nach seinem 60. Geburtstag trauert die Fussballwelt um einen der grössten Spieler aller Zeiten: Diego Armando Maradona.</strong></p>
<p>Am 30. Oktober dieses Jahres konnte sich jeder, der sich auch nur ein bisschen für Fussball interessiert, einem Ereignis nicht entziehen: dem 60. Geburtstag von Diego Armando Maradona. In Zeitungen und Magazinen wurde ihm gehuldigt, das Fernsehen und besonders die sozialen Netzwerke im Internet wurden geflutet mit seinen besten Tricks, den schönsten Toren und den ikonischsten Momenten seiner Karriere.</p>
<p>Immer Teil davon das eine Spiel, in dem er sich gleich zwei Mal unsterblich machte: Das Viertelfinale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Mexiko 1986 zwischen Argentinien und England. Maradona erzielte beim 2:1 Sieg seiner Mannschaft beide Tore, das 1:0 mit der berühmten Hand Gottes und keine fünf Minuten später das 2:0, das legendäre Dribbling von der Mittellinie, dass 2002 zum WM-Tor des Jahrhunderts gewählt wurde.</p>
<p>Keinen Monat später ist der Name Diego Armando Maradona erneut in aller Munde. Diesmal ist aber niemandem zum Feiern zu Mute. Im Gegenteil, <a href="https://de.fifa.com/news/die-sportwelt-trauert-um-diego-maradona" target="_blank" rel="noopener">die Fussballwelt trauert um den argentinischen Nationalhelden</a>. Die legendäre Nummer 10 starb am 25. November an einem Herzinfarkt.</p>
<p><strong>Der Goldjunge bei den kleinen Zwiebeln</strong><br>Der Aufstieg Maradonas beginnt in einem der ärmsten Slums von Buenos Aires. Das fussballerische Talent des fünften von insgesamt acht Kindern beschert ihm im Alter von 10 Jahren einen Platz in der Jugendmannschaft der Argentinos Juniors. Das Team wird «Los Cebollitas» (Kleine Zwiebeln) genannt und bleibt mit Maradona für 136 Spiele ungeschlagen. In dieser Zeit erarbeitet sich der junge Diego den Spitznamen «El Pibe de Oro» (Der Goldjunge).</p>
<p>Im Oktober 1976 debütiert Maradona mit gerade einmal 15 Jahren in der höchsten Argentinischen Liga und unterstreicht schnell seine Besonderheit. Zwischen 1978 und 1980 wird er fünfmal in Folge Torschützenkönig bei den argentinischen Erstligaturnieren (Metropolitano und Nacional).</p>
<p><strong>Internationale Aufmerksamkeit</strong><br>Zur gleichen Zeit macht Maradona auch erstmals international auf sich aufmerksam. Bereits vier Monate nach seinem Profidebüt spielt er im Februar 1977 zum ersten Mal für die argentinische Nationalmannschaft. Die Südamerikanische Jugendmeisterschaft 1977 in Venezuela ist eins der wenigen Turniere, bei denen Maradona nicht mit der Rückennummer 10 aufläuft. Stattdessen trägt er die Nummer 9. Ein Jahr später verpasst er die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft im eigenen Land nur knapp. Er gehörte zur Vorauswahl des argentinischen WM-Kaders, wird aber von Trainer Menotti kurz vor dem Turnier gestrichen. "Ich weinte mir die Augen aus, als ich nicht berücksichtigt wurde", so Maradona.</p>
<p>Wiederum ein Jahr später wird Maradona dann auch Weltmeister. Bei der <a href="https://de.fifa.com/u20worldcup/archive/japan1979/" target="_blank" rel="noopener">FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Japan 1979</a> holt er mit Argentinien nicht nur den Titel, sondern wird gleichzeitig auch mit dem Goldenen Ball für den besten Spieler des Turniers ausgezeichnet. Im gleichen Jahr wird er, wie auch ein Jahr später 1980, auch noch sowohl Argentiniens als auch Südamerikas Fussballer des Jahres.</p>
<p>Nach der Enttäuschung über die verpasste WM 1978 führt 1982 kein Weg mehr an Maradona vorbei. Bereits 1981 war er auf Vereinsebene zu den Boca Juniors, dem Lieblingsklub seines Vaters, gewechselt. Im Sommer 1982 reist er mit der argentinischen Nationalmannschaft zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft nach Spanien. Diese gestaltet sich allerdings wenig erfolgreich. Argentinien scheidet in der zweiten Gruppenphase nach zwei Niederlagen gegen den späteren Weltmeister Italien und Brasilien aus. Nach dem Turnier bleibt Maradona in Spanien und wechselt zum europäischen Topklub FC Barcelona. </p>
<p><strong>Karrierehöhepunkt in Neapel und Mexiko</strong> <br>Trotz 22 Toren in 36 Spielen wird Maradona in Barcelona nicht glücklich. Er hat Probleme mit Trainern und Vereinsfunktionären und ist auch viel verletzt. Nach einer von ihm angezettelten Massenschlägerei nach dem Abpfiff des Pokalfinales 1984 vor den Augen des spanischen Königs Juan Carlos setzt der Verein Maradona auf die Transferliste und verkauft in nach Italien zum SSC Neapel.</p>
<p>In Neapel als Heilbringer empfangen, erlebt Maradona in der Folge die sportlich erfolgreichste Zeit seiner Karriere. Nach einer durchwachsenen ersten Saison, die mit einem Platz im Mittelfeld der Liga endete, kommt Maradona immer besser in Form und führt den Verein in der Saison 1985/86 auf den dritten Platz.</p>
<p>Ein Jahr später führt er die Neapolitaner zur ersten Meisterschaft in der Vereinsgeschichte und gewinnt auch noch den italienischen Pokal. In der Saison 1989/90 wird Neapel unter Spielmacher Maradona erneut italienischer Meister. Zwischen den beiden Meisterschaften, im Sommer 1989 überzeugt das Team um den argentinischen Superstar im Europapokal und gewinnt zum ersten und bis heute einzigen Mal den UEFA-Pokal. </p>
<p>Auch mit der Nationalmannschaft wandelt Diego Maradona in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Er ist der Superstar der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Mexiko 1986 und führt seine Mannschaft mit überragenden Leistungen zum zweiten Weltmeisterschaftstitel nach 1978. Im Viertelfinale gegen England macht er sich durch die beiden oben erwähnten Tore unsterblich. Im Finale ist der Kapitän beim 3:2 Sieg gegen die Bundesrepublik Deutschland an allen drei Toren seiner Mannschaft beteiligt und darf im Anschluss den WM-Pokal in den Himmel strecken.</p>
<p>Eine Woche später kürt ihn die amerikanische «Sports Illustrated» völlig zurecht zum «King of Soccer». Wir werden ihn vermissen. Ruhe in Frieden Diego Armando Maradona. </p>