Das erste Mal: Der Video-Assistent (VAR) debütierte bei der FIFA-Weltmeisterschaft mit Griezmann
Die Sonderausstellung „Innovation in Action: Fussballtechnologien auf und neben dem Platz” zeigt, wie technologische Entwicklungen unsere Sicht auf den Fussball erweitert haben – ohne jedoch das Spiel zu verändern. Fussball bleibt Fussball: leidenschaftlich, emotional und geprägt von denselben Regeln und Werten wie seit Jahrzehnten.
Heute ist es normal, kurz den Atem anzuhalten, wenn die Schiedsrichter und die Schiedsrichterinnen ihre Hand ans Ohr legen, um mit dem Video-Assistenten Rücksprache zu halten, oder wenn sie zum Monitor am Spielfeldrand gehen. Noch vor zehn Jahren wäre es undenkbar gewesen, Entscheidungen mit Hilfe von Fernsehbildern zu überprüfen. Das Spiel, das auf dem Rasen stattfand, ist auch heute noch das selbe. Die Technologie dient dabei als wertvolle Unterstützung für die Unparteiischen.
Der Video-Schiedsrichter (VAR) wurde bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ in Russland eingesetzt. Frankreich debütierte in Gruppe C gegen Australien, und nach fast einer Stunde Spielzeit ohne viel Action wurde Antoine Griezmann im Strafraum zu Fall gebracht...
Der uruguayische Schiedsrichter Andrés Cunha liess das Spiel zunächst weiterlaufen, unterbrach es dann aber nach einigen Sekunden und ging an die Seitenlinie. Nachdem er den VAR-Bildschirm konsultiert hatte, zeichnete der Schiedsrichter ein Quadrat in die Luft und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Das Video hatte ihm gezeigt, dass der Australier Josh Risdon den französischen Stürmer im Strafraum tatsächlich gefoult hatte.
In der Sonderausstellung „Innovation in Action” zeigen wir ein Original-Trikot von Griezmann von der Weltmeisterschaft in Russland. Es erinnert an den ersten Fall, in dem eine Schiedsrichterentscheidung bei einer FIFA-Weltmeisterschaft dank des VAR überprüft und geändert wurde.
Die FIFA hatte jedoch bereits einige Jahre zuvor damit begonnen, dieses System zu testen. Zunächst kam es im September 2016 bei einem internationalen Freundschaftsspiel zwischen Italien und Frankreich zum Einsatz. Einige Monate später wurden die Schiedsrichter bei den Spielen der FIFA Klub-Weltmeisterschaft in Japan vom VAR unterstützt.
Der Video-Assistent (VAR) zählt zu den sichtbarsten technologischen Hilfsmitteln der Fussballgeschichte. In der Sonderausstellung im FIFA Museum in Zürich erhält er deshalb einen besonderen Platz. Besucherinnen und Besucher können den Entscheidungsprozess nachvollziehen, der zu seiner Einführung führte, und sogar selbst an den VAR-Plätzen Platz nehmen, um strittige Szenen zu beurteilen. Dabei wird deutlich: Technologie unterstützt die Unparteiischen – die Emotionen, die Spannung und die Essenz des Spiels bleiben jedoch unangetastet.
Die Sonderausstellung “Innovation in Action: Fussballtechnologien auf und neben dem Platz” im FIFA Museum in Zürich ist bis zum 31. März 2026 geöffnet.