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"Schliessfach-Legenden": Fan entdeckt Namen seines Grossvaters

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<strong></strong> <p>Viele Besucher des FIFA World Football Museums haben bei den Schliessfächern in unserer Garderobe die Qual der Wahl. Für den 26-jährigen Richard Kenneth Armstrong war der Fall dagegen klar, nachdem er den Namen seines Grossvaters unter den Spielern entdeckt hatte, die den Schliessfächern ihre Namen geben.</p> <p>Während seines zweitägigen Aufenthalts in Zürich besuchte Richard das FIFA-Museum und entdeckte dabei ein weisses Schliessfach mit der Aufschrift "K. Armstrong". Er fragte einen Angestellten, ob es sich dabei um Ken Armstrong handele, einen ehemaligen englischen und neuseeländischen Nationalspieler, der für den FC Chelsea über 450 Spiele bestritten hatte und sein Grossvater war. Er war es.</p> <p>Richard stammt aus einer Fussballfamilie und hat wie sein Grossvater, sein Vater, sein Onkel und seine Schwester auf oberster Stufe für Neuseeland gespielt. Alles hat mit Ken Armstrong angefangen, der auf Empfehlung seines Arztes nach Neuseeland auswanderte...</p> <p><strong><strong>Wer war Ken Armstrong?</strong></strong></p> <p><strong><strong></strong></strong></figure>Ken Armstrong wurde am 3. Juni 1924 geboren und starb am 13. Juni 1984. Seine Asche wurde an der geliebten Stamford Bridge verstreut &ndash; ein passender Ort für eine Chelsea-Legende. Aber auch auf der anderen Seite des Globus hätte er angesichts seiner Verdienste um den neuseeländischen Fussball in vielen Stadien eine letzte Stätte gefunden.</p> <p>Armstrong, den Chelsea einst für 100 Guineas von Bradford erwarb, was auch für damalige Verhältnisse ein Spottpreis war, spielte 474 Mal für den Westlondoner Klub und hielt mit 362 Ligaspielen zwischenzeitlich den Vereinsrekord. In der Mannschaft, die 1954/55 für Chelsea erstmals die Meisterschaft gewann, war er einer der Schlüsselspieler.</p> <p>Zum Leidwesen seiner Fans brachte es der dynamische und beinharte Mittelfeldspieler für England aber nur auf ein Länderspiel &ndash; beim 7:2-Sieg gegen Schottland 1955 im Wembley &ndash; und war bei der WM 1954 nur Ersatz &ndash; zu Hause auf Abruf. Durch eine unerwartete Wendung kam seine internationale Karriere schliesslich am anderen Ende des British Empire so richtig in Schwung. </p> <p></figure></p> <p>1957 wanderte er nach Neuseeland aus, nachdem ihm sein Arzt dringend geraten hatte, sich wegen seiner Lungenbeschwerden ein wärmeres Klima zu suchen. Gisborne rief, dann Auckland, als Neuseeland fussballerisch gesehen noch Niemandsland war. In den nächsten Jahrzehnten sollte er in seiner neuen Heimat deshalb zu einem Fussballpionier werden.</p> <p>Mit seinen spielerischen Qualitäten war Armstrong bei Klubs wie Eastern Union, North Shore United, Eastern Suburbs und Mount Wellington eine Ausnahmeerscheinung.&nbsp;In sechs Jahren gewann er viermal den Landespokal (Chatham Cup) und bestritt für Neuseeland als Spieler/Trainer neun Länderspiele, nachdem er englisch-neuseeländischer Doppelbürger geworden war.</p> <p>Als Trainer gewann er mit Mount Wellington abermals den Pokal und mehrere Meistertitel. Von 1958 bis 1962 war er Trainer des neuseeländischen Nationalteams, 1980 trainierte er auch die neuseeländischen Frauen. </p> <p></figure></p> <p>Noch grösser war sein Einfluss aber als "Nationaltrainer der Trainer". Endgültig zur Legende wurde er, als seine Söhne Ron und Brian in seine Fussstapfen traten und für Neuseeland spielten (33 und 9 Spiele). 2009 gab schliesslich Rons Tochter Bridgette ihr Debüt im weissen Dress der <em>Kiwis </em>und machte es damit ihrem Vater und ihrem Grossvater gleich, der vor 54 Jahren das erste und einzige Mal für England aufgelaufen war.</p> <p>Trotz aller Erfolge blieb Ken Armstrong stets bescheiden und drängte sich nie in den Vordergrund, wie sich Sohn Ron erinnert. "Er verrichtete einfach still seine Arbeit", erzählte Ron dem FIFA World Football Museum.</p> <p>"Als wir Ende der 1950er-Jahre nach Neuseeland kamen, steckte der Fussball hier noch in den Kinderschuhen. Das sollte sich in den nächsten 10, 20 Jahren massiv ändern. Mein Vater hatte daran massgeblichen Anteil, aber auch andere Trainer leisteten Grosses." </p> <p>"Als Spieler war er einzigartig. Das war ein Teil seiner Karriere, danach wurde er Trainer. Alles, was ich kann, habe ich von ihm gelernt, wie alle in unserer Familie. Ich höre immer noch oft, dass mein Vater ein toller Trainer und guter Lehrmeister war, was schön ist." </p> <p><em>Wenn Sie im FIFA World Football Museum einen Verwandten entdecken, melden Sie sich. Wir freuen uns auf Ihre Geschichte.</em></p> <p><em></em><em>Die Bilder in diesem Artikel von Ken Armstrong, als er für den FC Chelsea spielte, stammen aus </em><em>dem freien Medienarchiv der</em><em> </em><em>Wikimedia Commons. Die Eigentümer dieser Bilder dürfen sich gerne mit uns in Verbindung setzen.</em></p>