Historische Momente bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™
<p><strong>Bereits vor den beiden letzen Spielen ist die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 schon jetzt ein Fall für die Geschichtsbücher - mit vielen gebrochenen Rekorden, historischen Überraschungen und noch nie dagewesenen Wendungen. Hier sind ein paar unserer Favoriten für zukünftige Archive. Aber wir drücken die Daumen, dass den vier verbliebenen Teams noch ein paar Überraschungen gelingen werden!</strong></p>
<h2>Frische Finalisten </h2>
<p>Wenn Spanien und England am Sonntag um die Trophäe spielen, ist es das erste Mal seit der ersten Austragung des Turniers, dass beide Finalisten ihr Debüt im Finale der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft geben - und den Fussballfans einen brandneuen Champion garantieren!</p>
<p>Bislang gab es ausserdem noch nie ein Finale, in dem nicht entweder die USA oder Deutschland standen. Zusammen haben sie sechs der acht bisher vergebenen Titel geholt - und das, obwohl sie sich noch nie im Endspiel des Turniers gegenüberstanden.</p>
<h2>Sieg über den Viertelfinalfluch</h2>
<p>Seit den Anfangstagen der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft scheint ein Fluch auf den Gastgebern zu liegen. Bis auf eine Ausnahme sind alle Mannschaften in der Runde der letzten Acht ausgeschieden.</p>
<p>China, Schweden, Deutschland, Kanada und Frankreich fielen dem Fluch zum Opfer, mit einer kurzen Unterbrechung in den Jahren 1999 und 2003, als die USA den Bann überwanden und den ersten bzw. dritten Platz belegten.</p>
<p>Doch Australien überwand den Fluch, besiegte Frankreich im Viertelfinale und erreichte zum ersten Mal in der Geschichte seines Landes das Halbfinale einer Weltmeisterschaft.</p>
<h2>Olympische Standards setzen</h2>
<p>Als olympisches Tor oder Olimpico bezeichnet man das sehr seltene Ereignis, dass ein Spieler aus einem Eckball direkt ein Tor erzielt, ohne dass ein anderer Spieler einer Mannschaft den Ball berührt.</p>
<p>Der erste Olimpico, der als solcher in die Geschichte einging, wurde 1924 vom Argentinier Cesáreo Onzari in einem Freundschaftsspiel gegen Uruguay erzielt. Das Spiel fand kurz nach den Olympischen Spielen in Paris statt, bei denen Uruguay die Goldmedaille gewann, was der Neuheit ihren Namen gab.</p>
<p>Seitdem ist Megan Rapinoe die einzige Spielerin, die ein olympisches Tor bei den Olympischen Spielen erzielen konnte. Sie schaffte dieses aussergewöhnliche Kunststück sogar nicht nur einmal, sondern gleich zweimal - in London 2012 und Tokio 2020.</p>
<p>Bei der Weltmeisterschaft der Männer gab es nur ein einziges solches Tor: 1962 traf der Kolumbianer Marcos Coll nach einem Eckball gegen die Sowjetunion. Aber so etwas gab es bei der Frauen-WM noch nie. Bis 2023, wohlgemerkt.</p>
<p>Die Irin Katie McCabe sorgte für eine Premiere bei der Frauen-WM, als sie ihre Ecke nach nur vier Minuten Spielzeit direkt ins Netz zirkelte - und das ausgerechnet gegen den Olympiasieger Kanada. Was für eine Leistung, das allererste Tor für das eigene Land bei einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft so zu erzielen!</p>
<h2>Fussball obenauf Down Under</h2>
<p>2017 stellte die neuseeländische Herren-Nationalmannschaft einen nationalen Zuschauerrekord auf, als das Qualifikationsspiel zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft der Männer gegen Peru 37.034 Fans anzog. Bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 wurde diese Zahl nicht nur einmal, sondern unglaubliche sechs Mal übertroffen. Denn Neuseeland hat den Sport auf heimischem Boden so begeistert unterstützt wie nie zuvor.</p>
<p>Gleich im ersten Spiel im Eden Park wurde ein neuer Rekord aufgestellt: 42.137 Zuschauer verfolgten, wie Hannah Wilkinson mit einem einzigen Tor gegen Norwegen den ersten Sieg der Football Ferns bei einer Frauen-Weltmeisterschaft überhaupt ermöglichte.</p>
<p>Diese nationale Bestmarke wurde nur 12 Tage später getoppt, als Portugal den USA in Auckland vor 42.958 Zuschauern ein Unentschieden abtrotzte. Doch die endgültige Zahl für die Geschichte ist 43.217, denn der Eden Park war im Anschluss gleich dreimal restlos ausverkauft: Das Achtelfinalspiel zwischen der Schweiz und Spanien, das Viertelfinale zwischen Japan und Schweden und das grandiosen Halbfinalsieg Spaniens gegen Schweden teilen sich den neuen Zuschauerrekord für ein Fussballspiel in Neuseeland.</p>
<h2>Neue internationale Rekorde</h2>
<p>Nicht nur die Zuschauerrekorde in Neuseeland wurden gebrochen, sondern auch globale. Denn die Co-Gastgeber der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 füllen weiterhin die Stadien.</p>
<p>Der bisherige Rekord von 1,35 Millionen Zuschauern, der 2015 in Kanada aufgestellt wurde, wurde bereits von den Zuschauern von 2023 übertroffen. Natürlich ist dies zum Teil auf die grössere Anzahl der teilnehmenden Mannschaften zurückzuführen, die insgesamt 64 statt 52 Spiele bestreiten. Man muss jedoch bedenken, dass die Zahl bereits überboten war, als Schweden gegen die USA ins Viertelfinale einzog - und das war tatsächlich das 52. Spiel des Turniers. Da das grösste Spiel des Turniers noch bevorsteht, sind wir gespannt, wie der endgültige Rekord aussehen könnte.</p>
<h2>Anhaltende Elfmeter</h2>
<p>Elfmeterschiessen ist immer eine spannende Angelegenheit, aber wer das Spiel zwischen Australien und Frankreich gesehen haben, waren wahrscheinlich noch nervöser als sonst... und dafür gab es einen Grund.</p>
<p>Das Viertelfinale war das längste Elfmeterschiessen in der Geschichte der Weltmeisterschaft - sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen - und endete nach zwanzig Elfmetern mit einem 7:6.</p>
<p>Bis zur zehnten und letzten Runde folgte auf jeden Fehlschuss der einen Mannschaft ein Fehlschuss der anderen, was dafür sorgte, dass die Heim- und Auswärtsfans über die gesamte Dauer Elfmeterschiessens keine Zeit zum Verschnaufen hatten. Am Ende war es der Schuss von Courtnee Vine, der das Spiel für die Matildas entschied, nachdem Vicki Bècho mit einem Pfostenschuss dieTür ins Halbfinale für die Australierinnen weit geöffnet hatte.</p>
<h2>Jugendliche Rekordhalterin</h2>
<p>Vor 2023 war die jüngste Spielerin, die jemals an einer Männer- oder Frauen-WM teilgenommen hat, die Nigerianerin Ifeanyi Chiejine. Sie war gerade einmal 16 Jahre und 34 Tage alt, als sie 1999 im ersten Gruppenspiel Nigerias gegen Nordkorea in der Startelf stand.</p>
<p>Die einzige Rekordkandidatin in diesem Jahr war Casey Phair, die in einem der ersten beiden Spiele der Republik Korea spielen musste, um den Rekord zu brechen. In der 74. Minute des ersten Gruppenspiels gegen Kolumbien wurde die erst 16 Jahre und 26 Tage alte Phair eingewechselt und wurde damit zur jüngsten Spielerin bei einer Weltmeisterschaft.</p>
<p>Im darauffolgenden Spiel gegen Marokko kam sie wieder zum Einsatz, bevor sie im letzten Spiel der Gruppenphase gegen Deutschland sogar in der Startelf stand.</p>
<h2>Mutige Debütantinnen</h2>
<p>Abgesehen von der ersten Auflage der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft war es bisher noch nie einer Mannschaft gelungen, sich bei ihrer ersten Turnierteilnahme erfolgreich durch die Gruppenphase zu kämpfen.</p>
<p>Marokko trotzte allen Widrigkeiten, besiegte sowohl die Republik Korea als auch Kolumbien und sicherte sich so den noch nie für einen Debütanten dagewesenen Einzug ins Achtelfinale. Damit bestätigte das Land seine im Vorfeld des Turniers gemachte Aussage, dass es ganz sicher nicht nur dabei ist, um teilzunehmen.</p>
<p>Zwar scheiterten sie im Achtelfinale an Frankreich, doch ihr Erfolg wird sowohl in die marokkanische Geschichte als auch in die Geschichte der Frauen-WM eingehen. Ausserdem wird dieser Erfolg die Löwinnen von Atlas in den kommenden Jahren nur noch hungriger auf mehr machen.</p>