Streben nach Gleichberechtigung: Neue Schaukästen zum Frauenfussball
<p><strong>Das FIFA Museum freut sich, neue Ausstellungsobjekte zu enthüllen, die der Geschichte des Frauenfussballs gewidmet sind und seine lange und komplexe Geschichte illustrieren. Die neuen Objekte thematisieren Schlüsselmomente des Frauenfussballs, die das Spiel vorangebracht haben.</strong></p>
<p>Seit seinen Anfangstagen hat der Frauenfussball verschiedene Phasen der Popularität und des Niedergangs erlebt, die von einer unglaublichen Widerstandsfähigkeit und einem starken Durchhaltevermögen zeugen. Wir sind stolze Empfänger einer grosszügigen Spende des dänischen Klubs Boldklubben Femina, einschliesslich der Trophäe, die sie bei der "inoffiziellen" Frauenfussball-Weltmeisterschaft 1970 in Italien mit nach Hause nahmen. Diese Trophäe ist das Herzstück der Schaukästen und markiert einen bedeutenden Moment der Geschichte.</p>
<p><strong>Ein Wendepunkt für den Frauenfussball</strong><br>Die 1970er Jahre waren ein Wendepunkt für den Frauenfussball, denn die internationalen Turniere, die 1970 in Italien und 1971 in Mexiko stattfanden, zeigten, dass die Marginalisierung Frauen nicht daran hinderte, auf grosser Bühne zu spielen. Es zeigte sich auch, dass der Frauenfussball ein kommerziell lohnendes Unterfangen war, das riesige Zuschauermengen anziehen kann. 1971 beispielsweise bestand das Publikum im Estadio Azteca in Mexiko-Stadt aus 112.500 Zuschauern.</p>
<p><strong>Ein Einladungsturnier führt zur ersten FIFA Frauenfussball-Weltmeisterschaft</strong><br>Im Laufe der 1970er Jahre begannen die Fussballverbände dann, den Frauenfussball offiziell anzuerkennen. Gleichzeitig führte die FIFA eine Umfrage unter ihren Mitgliedsverbänden durch, um deren Meinung zu diesem Thema zu ermitteln. Dabei erhielt sie sehr unterschiedliche oder gar keine Antworten, was auf den langen Weg hindeutet, der dem Frauenfussball noch bevorstand. 1988 veranstaltete die FIFA ein Einladungsturnier, das zu einem der wichtigsten Meilensteine für den Sport führte - die Durchführung der Frauen-Weltmeisterschaft 1991.</p>
<p><strong>Boldklubben Femina</strong> <br>Der dänische Klub BK Femina nimmt einen besonderen Platz in der Geschichte des Frauenfussballs ein. Die Spielerinnen des Vereins vertraten Dänemarks beim Turnier in Italien 1970 und nahmen den Titel im Namen ihrer Nation mit nach Hause. Im vergangenen Jahr wurde im Rahmen der Sonderausstellung "Heroes: Centuries of Women’s Football" nebem dem Pokal noch ein weiteres Objekt ausgestellt, das jetzt dank der Schenkung den Weg in die Dauerausstellung des Museums gefunden hat: der Spielball des Endspiels von 1970 in Turin. Eine der Spielerinnen von damals, Birgit Schram, hielt damals im Museum einen Vortrag über ihre Erfahrungen beim Turnier und ihre Karriere als Profifussballerin in einer Zeit, als der Frauenfussball gerade erst begann, offiziell anerkannt zu werden. Nach der Ausstellung traf der BK Femina die Entscheidung, seine wertvollen Objekte dem Museum zu schenken.</p>
<p><strong>Die Schaukästen</strong><br>Im Zentrum der Ausstellung steht der "Goldene Engel", die vom BK Femina gewonnene Trophäe. Flankiert wird sie von zwei Vitrinen, die sich auf die Entwicklung des Frauenfussballs von den 1970er Jahren bis heute konzentrieren. Ergänzt werden die neuen Objekte durch ein interaktives Video über den Dick, Kerr's Ladies Football Club. Diese Geschichte beleuchtet die berühmteste Mannschaft aus der Blütezeit des Frauenfussballs zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Spielball von 1970 wird zusammen mit einem Spielbericht vom Einladungsturnier der FIFA im Jahr 1988 gezeigt, der den Weg zur offiziellen Anerkennung symbolisiert.</p>
<p><strong>Martas Schuhe zur Förderung der Gleichberechtigung</strong><br>Auf der anderen Seite befinden sich neben einer Broschüre zum 25-jährigen Jubiläum des BK Femina die Schuhe, die Brasiliens Superstar Marta trug, als sie ihr 16. und 17. Weltmeisterschaftstor erzielte und damit zur WM-Rekordtorschützin wurde. Die Schuhe sind verziert mit einem Gleichheitszeichen. Marta und viele andere Fussballerinnen nutzen ihre Auftritte auf dem Rasen, um auf die Schritte aufmerksam zu machen, die noch nötig sind, um den Frauenfussball sein volles Potenzial entwickeln zu lassen. Bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019 zeigte sie bei ihrem Torjubel auf das Gleichheitszeichen auf ihren Schuhen, um die Gleichstellung der Geschlechter im Sport zu fördern. Nachdem Brasilien im Achtelfinale ausgeschieden war, hielt sie eine kraftvolle Rede zu diesem Thema. Fast ein Jahr später sagte sie <a href="https://de.fifa.com/news/martas-motivationsrede-2019-talent-allein-bringt-dich-nicht-weiter" target="_blank" rel="noopener">FIFA.com</a>: "Meine Botschaft war auf die Zukunft gerichtet. [...] Die Zukunft des gesamten Frauenfussballs, der wie jede andere Sportart viel Disziplin und Engagement erfordert".</p>
<p><strong>Ausbau der Geschichte des Frauenfussballs im Museum</strong><br>Die Aufnahme dieser Objekte in die Museumssammlung und ihre Präsentation für die Öffentlichkeit im Rahmen unserer Dauerausstellung erweitern und ergänzen die Geschichte des Frauenfussballs im Museum. Zusammen mit der Geschichte der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft und der FIFA Frauen-Weltmeisterschaftstrophäe beleuchten sie die reiche und komplexe Geschichte des Frauenfussballs.</p>
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